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St. Mariae Geburt

Wortgottesdienst für Familien


Komm, mach mit!

Wortgottesdienst für Familien
  • am Sonntag, den 13. März 2022
  • um 15.00 Uhr
  • in St. Mariae Geburt,  Althofstr. 5, 45468 Mülheim an der Ruhr

Herzlich eingeladen sind Sie mit Ihren Kindern zum Wortgottesdienst für Kinder und Familien!

Für Kinder und Familien findet am Sonntagmnachmittag, dem 13. März ein ganz besonderer Wortgottesdienst statt. "Komm mach mit" ist speziell für Kinder gestaltet.

Wir freuen uns auf Euch!

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Predigt von Stadtdechant Pfarrer Michael Janßen anlässlich des Requiems für Weihbischof em. Dr. h.c. Franz Grave in St. Mariae Geburt in Mülheim an der Ruhr am 27. Februar 2022

Liebe Schwestern und Brüder,


„Mundi Salvator Dominus – Der Erlöser der Welt ist der Herr!“ Dieses Leitwort, das sich Weihbischof Grave zur Bischofsweihe im Mai 1988 gegeben hat, das ist ein starkes Glaubensbekenntnis! Es ist sein unzerbrechliches Lebensfundament, auf dem er zeit seines Lebens gestanden hat. Und dieses Fundament hat seine tiefsten Wurzeln in seinem Elternhaus in Essen-Frohnhausen. Hier fand dieses Fundament seine Bodenständigkeit und seine tiefe Verbundenheit mit den Menschen. Immer ging es ihm zuerst um den Menschen – und egal, wer da gerade vor ihm stand. Dabei schlug sein Herz mit größter Leidenschaft für die Ärmsten der Armen. Er sagte mir einmal: Wenn ich dereinst vor meinem Herrn stehe, dann wird er mich wohl nicht fragen, was ich alles für die Strukturen unserer Kirche getan habe; er wird mich aber eindringlich fragen: Was hast du für die Ärmsten der Armen getan?

Fest auf seinem Lebensfundament stehend, führte ihn sein priesterlicher und bischöflicher Lebensweg und Glaubensweg über die ihn nach seiner Priesterweihe tief prägenden Jahre als Kaplan in Duisburg-Beeck, die Jahre als Diözesanpräses der Kolpingfamilien und der Katholischen Arbeitnehmerbewegung, wo es galt, die katholische Soziallehre mit Leben zu füllen. Es folgten über zwei Jahrzehnte als Leiter des Seelsorgeamtes im Bischöflichen Generalvikariat. Für ihn war schon immer klar, dass hauptamtliche Seelsorge und ehrenamtliches Laienapostolat sich gegenseitig nur bereichern können. 1988 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. dann zum Titularbischof von Tingaria in Mauretanien und zum Weihbischof in Essen.

Aus meiner Sicht wäre Weihbischof Grave auch ein herausragender Bischof von Essen gewesen, ein echter Ruhrbischof, aus den Menschen des Ruhrgebietes genommen und für die Menschen bestellt! Aber seine ganze Zeit und Kraft sollte er in besonderer Weise einsetzen können für die Ärmsten der Armen. So wollte es wohl die göttliche Vorsehung, dass er 1992 Adveniat-Bischof wurde. Papst Johannes Paul II. berief ihn in die Päpstliche Kommission für Lateinamerika. Bischof Dr. Hubert Luthe ernannte ihn zum Bischofsvikar für weltkirchliche und gesellschaftliche Aufgaben. So setzte sich Weihbischof Grave in vielfältiger Hinsicht mit größter Leidenschaft dafür ein, dass das Gesicht des Erlösers immer das Gesicht der Menschen ist, dass uns im hungernden und in vielfältiger Hinsicht leidenden Menschen immer das Gesicht Jesu Christi anschaut.        

Wie sehr das Herz unseres Verstorbenen für die Ökumene schlug, das wird beispielsweise deutlich an der freundschaftlichen Verbundenheit zum damaligen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland Nikolaus Schneider. Dieser hielt einmal mit Blick auf Weihbischof Grave die Festansprache und sagte am Ende zum damaligen Bischof von Essen sinngemäß folgende Worte: Herr Bischof Dr. Genn, Sie müssen wissen, dass Ihr Weihbischof Grave auch immer ein Stück weit unser Bischof ist. 

Als ich am 19. Februar von Familie Grave die Todesnachricht erhielt, dachte ich mir: Jetzt verstummt endgültig mit Weihbischof Grave für unser Bistum Essen und mit Blick auf das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat für die Weltkirche die Stimme einer der ganz großen deutschen Bischöfe. Sein Wort hatte überall Gewicht. Sein unverwechselbares Herz schlug als Seelsorger in verschiedenster Hinsicht für die Anliegen, Sorgen und Nöte der Menschen im Ruhrgebiet und weltweit für die Ärmsten der Armen. Der Mensch stand für ihn bei allen Fragen, Überlegungen und Entscheidungen immer im Mittelpunkt. Ich werde nicht müde, zu sagen: Wir können den Menschen nicht vom „guten, lieben Gott“ erzählen, wenn wir ihnen nicht zuvor etwas zu essen geben! Genau das war auch das Herzensanliegen von Weihbischof Grave. Für ihn hatte die Verkündigung des Evangeliums immer zur Folge, aus christlicher Verantwortung heraus unsere Gesellschaft zu gestalten. Einig waren wir uns auch: Wir haben als Kirche zwar keinen politischen Auftrag, aber eine Botschaft, die nicht ohne politische Folgen bleiben kann! Und wenn unser christliches Menschenbild mit Füßen getreten wird, dann stehen wir auf und sprechen mit vereinter christlicher Stimme; und wenn es sein muss, gehen wir dafür auch auf die Straße!     

Weiterlesen: Predigt anlässlich des Requiems für Weihbischof em. Dr. h.c. Franz Grave